Brennholz und Kaminholz: Energieträger mit Tradition und Zukunft
Welche verschiedenen Brennholzsorten gibt es?
Die Energiedichte und das Heizöläquivalent
Wie werden Brennholz und Kaminholz richtig angezündet?
Die eigentliche Verbrennung von Brennholz und Kaminholz
Brennholz und Kaminholz: Energieträger mit Tradition und Zukunft
Nachdem Brennholz über Jahrtausende hinweg als Wärmespender und zum Kochen genutzt wurde, galten in den vergangenen Jahrzehnten andere fossile Energieträger wie Öl und Gas als beliebter. Der Grund: Lagerung und Verfeuerung sind etwas einfacher als bei Brennholz und Kaminholz. Doch nachdem in den vergangen Jahren die Preise für Öl und Gas regelrecht explodiert sind, zeichnet sich eine immer stärkere Trendwende hin zu Brennholz und Kaminholz ab. Neben dem günstigeren Preis bieten Brennholz und Kaminholz noch zwei weitere, unschlagbare Vorteile: Dank des Waldreichtums in Deutschland sind kurze Transportwege zum Verbraucher gewährleistet und Holz wird CO2-neutral verbrannt, gilt also als äußerst umweltfreundlicher Brennstoff.
Welche verschiedenen Brennholzsorten gibt es?
Die wichtigste Eigenschaft für qualitativ hochwertiges Brennholz und Kaminholz ist der sogenannte Heizwert. Während die unterschiedliche Dichte der verschiedenen Holzarten nur einen vergleichsweise geringen Einfluss hat, spielt der Wassergehalt, der in Prozent angegeben wird, eine wesentliche Rolle. Generell gilt: Je trockener das Holz ist, umso höher ist auch der Heizwert. Deshalb müssen Brennholz und Kaminholz gut und lange gelagert werden – einige Hölzer brauchen eine Lagerzeit von bis zu zwei Jahren. Generell lässt sich sagen, dass absolut trockenes Laubholz einen Brennwert von etwa fünf Kilowatt pro Kilogramm aufweist. Weil das Holz von Nadelbäumen eine andere chemische Zusammensetzung hat, liegt der Brennwert mit circa 5,2 Kilowatt pro Kilogramm etwas höher. Zudem haben die verschiedenen Holzsorten, die als Brennholz oder Kaminholz genutzt werden, unterschiedliche Eigenheiten. Bei den fünf wichtigsten Sorten von Brennholz und Kaminholz handelt es sich um folgende:
- Fichtenholz ist bekannt für äußerst kurze Anheiz-Zeiten. Das bedeutet, dass die Temperatur im Ofen sehr schnell ansteigt. Weil das Holz bei hohen Temperaturen abbrennt, gilt auch die Partikelverbrennung als optimal.
- Birkenholz ist leicht entzündlich und eignet sich hervorragend für offene Feuerstellen. Denn das Holz entwickelt nur einen geringen Funkenflug und setzt beim Verbrennen ätherische Öle frei. Diese sorgen für ein äußerst angenehmes und wohltuendes Raumklima. Beliebt macht das Birkenholz auch sein helles Flammenbild, welches durch seinen leichten Blauschimmer eine außergewöhnliche Optik erzeugt. Der Brennwert ist hingegen niedriger als bei anderen Laubbäumen.
- Buchenholz besitzt mit Abstand den höchsten Heizwert. Während des Verbrennens von Buchenholz sind außerdem eine hohe Glutbildung und nur ein geringer Funkenflug die Folge. Deshalb wird es gerne in offenen Feuerstellen verbrannt.
- Eichenholz entwickelt beim Verbrennen ein starkes Knistern und einen starken Funkenflug. Viele Verbraucher schätzen Eichenholz gerade wegen des Knisterns, weil dies für eine attraktive Atmosphäre sorgt. Allerdings sollte Eichenholz nicht in offenen Öfen verbrannt werden.
- Eschenholz hat dieselben Brenneigenschaften wie das Holz der Buche, aber einen geringeren Brennwert. Weil Eschen in den heimischen Wäldern eher selten vorkommen, wird auch das Holz entsprechend seltener gehandelt.
Die Energiedichte und das Heizöläquivalent
Oft wird der Brennwert von Holz in der sogenannten Öleinheit angegeben. Dabei handelt es sich um die Menge an Energie, die durch das Verbrennen von einem Kilogramm Erdöl freigesetzt wird. Weil der Heizwert von Brennholz und Kaminholz aber maßgeblich vom Wassergehalt abhängig ist, muss auch dieser angegeben werden. Durch die natürliche Lufttrocknung lässt sich der Wassergehalt bis auf einen Wert von etwa 15 Prozent reduzieren. Ein noch geringerer Wassergehalt lässt sich nur durch technische Trocknung erzielen. Das Heizöläquivalent gibt dem Verbraucher allerdings einen wichtigen Anhaltspunkt für den direkten Kostenvergleich zwischen Brenn- und Kaminholz und Erdöl. Jedoch ist der Heizwert der verschiedenen Holzarten je Raummeter starken Schwankungen unterworfen. Diese Differenzen entstehen zum einen aus der Schwankungsbreite in Bezug auf die Holzdichte sowie dem Umrechnungsfaktor Festmeter nach Raummeter. Als Anhaltspunkt gilt die Faustregel, dass ein Raummeter an trockenem Laubholz 200 Kubikmeter Erdgas oder 200 Liter Öl ersetzen kann.
Wie werden Brennholz und Kaminholz richtig angezündet?
Wer mit Brenn- oder Kaminholz ein Feuer entfachen möchte, sollte zunächst Zeitungspapier, welches trocken und leicht entflammbar ist, sowie einen hohen Holzanteil in den Ofen geben. Darauf werden Reste von Wellpappe, die locker geschichtet sind, oder gleich Hackgut oder Spanholz gelegt. Wachsgetränkte Holzwolle stellt übrigens eine ähnlich gute Alternative zum Kohleanzünder dar. Wird leicht brennbares Papier als Anzünder benutzt, reicht schon die Flamme eines Streichholzes aus. Durch das brennende Papier gasen bei den Spanhölzern verschiedene Bestandteile wie Terpene oder ätherische Öle aus, wodurch die Spanhölzer ihren Flammpunkt rasch erreichen.
Sobald die Holzscheite auf die brennende Zündhilfe geschichtet werden, entsteht ein oberer Abbrand. Hierbei wird die Luft seitlich auf das Brennholz geleitet, wodurch die Freisetzung von Holzgasen gebremst wird. Durch diese flüchtigen Gase kann der Brennstoff effektiver genutzt werden. Wird hingegen feuchtes Holz verbrannt, kondensieren diese Gase mit dem ausgasenden Wasserdampf, was eine starke Rauchentwicklung zur Folge hat.
Die eigentliche Verbrennung von Brennholz und Kaminholz
Bei der Verbrennung handelt es sich um einen zweistufigen Prozess. Nachdem die Gase ausgetreten sind, oxidieren sie anschließend mit der entstehenden Holzkohle. Das erfolgt in folgenden Teilschritten, dies geschieht teils nacheinander und teils gleichzeitig:
- Durch die Rückstrahlung der Wärme aus der Flamme, Feuerraumwänden und Glutbett sowie durch die Tatsache, dass heißes Abgas durchströmt, wird der Brennstoff erwärmt.
- Leichtflüchtige Bestandteile des Holzes wie Terpene dampfen ab.
- Weil der Wasseranteil bei einer Temperatur ab 100 Grad Celsius abdampft, trocknet der Brennstoff.
- Ab einer Temperatur von 250 Grad zersetzt sich das Holz.
- Ebenfalls ab 250 Grad vergast das Holz zusammen mit der zugeführten Luft zu Gasen sowie festem Kohlenstoff.
- Der Kohlenstoff wiederum vergast ab einer Temperatur von 500 Grad Celsius.
- Die brennbaren Gase oxidieren zu Kohlendioxid und Kohlenmonoxid bei einer Temperatur ab 700 Grad Celsius.
- Die Flamme gibt Wärme an die Ofenwände und den Brennstoff ab.
- Durch die verdampfenden und trocknenden Vorgänge wird die Temperatur der Flamme gemindert, was wiederum zu einem geringeren Heizwert führt.